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nalog ist H andw erk! Als ob es dafür eines Beweises
bedurft hätte, besuchen w ir Pro-Ject im tschechischen
Litovel unw eit der Industriestadt O lom ouc. H ier steht
Europas größte Plattenspielerfabrik m it 350 M itarbeitern und
einem A usstoß in 2013 von sage u n d schreibe ru n d 110.000
D rehern für die internationalen M ärkte. Sie ist ein unansehnli-
cher Klotz aus sozialistischen Zeiten, in denen das G ebäude als
Teil der renom m ierten Tesla-W erke bereits ähnlichen Zwecken
diente. W ährend der U m bruchära A nfang der N eunziger w it-
terte der Ö sterreicher H einz Lichtenegger seine Chance, sich
einen T rau m zu erfüllen u n d die W elt m it guten, günstigen
P lattenspielern zu beglücken.
Ein unzeitgem äßes V orhaben fast ein Jahrzehnt nach E in-
fü h ru n g d er CD? M ag sein, aber ein überaus erfolgreiches,
das in m ancherlei H insicht so gar nicht zur m o d ern en H igh-
tech-P roduktion zu passen scheint, wo m an sich D inge, die
schm utzig oder lästig sind, lieber aus dem - fernöstlichen -
A usland zuliefern lässt u n d hier n u r endm ontiert. A ber nicht
so in Litovel. D ort w ird noch m alocht. U n d zwar richtig.
Beim B etreten des K om plexes schlagen einem sofort ölige
G erüche und Lösungsm itteldäm pfe entgegen. Im Erdgeschoss
- m it jeder Etage verfeinern sich die Aufgaben, steigt der W ert
der p roduzierten M odelle - w erden etwa M etallteile schw arz
oder M D F-Chassis b u n t lackiert, inklusive sorgfältiger Politur
nach dem T rocknen. D enn auch, w enn viele Pro-Jects zu den
günstigsten Offerten ihrer Leistungsklasse zählen m ögen, sind
die K unden anspruchsvoll u n d wollen ein S chm uckstück für
ihre Schallplatten. Das wissen Lichtenegger, der einen großen
Teil der vorh an d en en M aschinen u n d W erkzeuge von Tesla
ü b ernahm , nebst seinen M itarbeitern natü rlich u n d liefern
nach anfänglichen Problem en längst Q ualität.
Pro-Ject-Fertigung: Triumph der Handarbeit
W ie ein Tier heult, faucht u n d b ru m m t der P roduktionsko-
loss unter der D recksarbeit. A bsauganlagen ziehen Staub weg,
W asservorhänge scheiden Lackrückstände ab. So dicht dran
w aren wir selten. Ü berall gilt: Ran ans W erk! A n vielen Stellen
w arten überdies Kisten m it A lum inium parts drin und Laufzet-
teln drauf auf W eiterreichung. Aber auch die aufgeschichteten
M D F-Teller der kleinen D reher m öchten gern ein Stockw erk
höher. D a ist es d an n schon w eitgehend vorbei m it der G rob-
M otorik, und emsige D am en sitzen an langen Tischreihen. Sie
verarbeiten die angelieferten Teile, so dass m an schrittw eise
Plattenspieler entstehen sieht.
Ein aufw endiger Prozess, der n icht n u r aus unendlich vie-
len K leinigkeiten besteht, sondern für den die A nalogfabrik
beinahe alles selbst herstellt u n d verarbeitet. So entstam m en
nicht n u r die M etalltonarm e der Einstiegsm odelle der eigenen
Fertigung, w ofür präzise C N C -M aschinen bereitstehen, so n -
dern auch die M otoren, G egengew ichte, Füße, Lager, A chsen
sowie praktisch alles aus dem D rum herum . G erade m al die
Signalbuchsen sowie die N etzteile u n d C arbon-R ohre für die
T o n arm e d er T o p -D reh e r k o m m en v o n Z ulieferern. Eine
M itarbeiterin lötet M asseklem m en an die kleinen schw arzen
Cinch-Kabel der Basisspieler, und - das haut uns fast um - sogar
die w inzigen Steckkontakte für die T onabnehm er w erden in
dieser W eise m anuell an die T onarm käbelchen gebracht.
Ein Problem , das Lichtenegger früh erkannte und das er kon-
sequent anging, hat Pro-Ject auf seinem Erfolgsweg erheblich
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